Luz Riveros Vitar

In der chilenischen Hauptstadt Santiago de Chile, wo ich 1967 geboren wurde, begann mein musikalischer Lebensweg. Mein talentierter Vater, der sich selbst Gitarre und Klavier spielen beigebracht hatte und viele Jahre im Chor und als Solist sang, konnte mich schon früh von der Musik überzeugen. Mit sechs Jahren fing ich dann an, Gitarre zu spielen. An der deutschen Musikschule Maria Inmaculada, die ich ab dem Alter von 14 Jahren besuchte, widmete ich mich auch dem Gesang. Mit 16 nahm ich an der Musikhochschule Conservatorio Nacional de Música de la Universidad de Chile ein Gitarrenstudium auf. 1987 schließlich wechselte ich an die Pontificia Universidad Católica de Chile, um dort bei der renommierten Gesangsprofessorin Mary Ann Fones und später bei José Quilapi Gesang zu studieren. Meine Abschlussprüfungen zur „Musikalischen Interpretin, Spezialität Gesang“ legte ich 1993 mit höchster Auszeichnung ab.

Ein Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) führte mich nach Deutschland an die Hochschule für Musik Karlsruhe, wo ich mich 1995 bis 2000 im Künstlerischen Aufbaustudium, Hauptfach Gesang bei Prof. Marga Schiml sowie an der Opernschule bei Prof. Donald Litaker und Renate Ackermann weiter ausbilden ließ. Es folgten Privatstudien u. a. bei den erfahrenen Gesangspädagogen Ivan Konsulov, José Quilapi und Michael Rhodes.

Bereits 1994 in Chile hatte ich Engagements, etwa am Teatro Municipal de Santiago, wo ich die Partie der Lisa in Bellinis La sonnambula interpretierte. Auch während der Studienzeit in Karlsruhe führte ich meine professionellen Tätigkeiten als Sängerin fort und pendele seither für Opern- und Konzertproduktionen regelmäßig zwischen Deutschland, Chile, Frankreich, der Schweiz und anderen Ländern.

Ich helfe seit 1999 als Chorsängerin an verschiedenen Häusern in Deutschland aus. Als Solistin war ich Mitglied der Jungen Oper der Staatsoper Stuttgart und wirkte in zahlreichen Konzerten der Hugo-Wolf-Akademie mit, wobei ich auch die Sopranistin Maria Venutti auf der Gitarre begleitete. 2002 begann ich als Chorsängerin meine Karriere am Opernhaus Zürich, wo ich bis 2009 festes Mitglied war.

Zu meinen gesungenen Partien zähle ich u. a. in Mozart-Opern die Zerlina in Don Giovanni, Pamina und Zweite Dame in Die Zauberflöte, Susanna in Le nozze de figaro und die Titelpartie in Zaide. Des Weiteren war ich als Gretel in Humperdincks Hänsel und Gretel sowie als Erste Adelige in Strauss‘ Der Rosenkavalier zu erleben.
Darüber hinaus trat ich mit einem umfangeichen Arien-Repertoire konzertant auf, so etwa in Deutschland mit der Baden-Badener Philharmonie.

Mit dem ungarischen Dirigenten und Komponisten Peter Eötvös erarbeitete ich vor allem Werke zeitgenössischer Komponisten (u. a. von György Ligeti). Bei einer Konzert-Tournee durch Belgien, auf der ich ihn begleitete, führten wir seine Eigenkompositionen auf.

Seit 2009 bin ich freischaffend tätig. 2011 sang ich in mehreren Konzerten mit dem Staatsorchester Rheinische Philharmonie unter der Leitung von Enrico Delamboye. Ich trete bei Liederabenden und Matineen, Benefiz-, Gedenk- oder Jubiläumskonzerten und weiteren Kulturveranstaltungen auf. Am Theater Koblenz war ich 2018 bis Sommer 2023 als Souffleuse engagiert, seit der Spielzeit 2023/24 habe ich ein Engagement als Souffleuse am Theater Kiel. Außerdem singe ich weiterhin als Gast im Opernhaus Zürich – im Chor sowie als Solistin beispielsweise in Der Rosenkavalier oder in Szenen aus Goethes Faust von Robert Schumann.

Am Instituto de Música der Pontificia Universidad Católica de Chile war ich bereits als Gesangslehrerin tätig. Seit meiner Zeit in Zürich erteile ich zudem Privatunterricht. Auch in Koblenz unterrichtete ich vertretungsweise an einer privaten Musikschule Gitarre, Klavier und Gesang. Seit 2023 setze ich meine Tätigkeiten in Kiel fort und freue mich auf neue Schülerinnen und Schüler.

Gesang